Raum folgt Pädagogik
Einen Ort, an dem sich Menschen entfalten können, der inspiriert, an dem Leben und Lernen gleichsam gelingt, diesen Ort möchten wir gestalten.
Pädagogisch-architektonische Grundkonzeption und die Leistungsphase 0
Wesentliche Voraussetzung für einen guten Bildungsbau ist die pädagogische und architektonische Gesamtkonzeption, die ausgehend von einer pädagogischen Leitidee ein differenziertes und in sich schlüssiges Raumprogramm beinhaltet. Raumbildung und Gestaltung sollten klaren Prinzipien folgen, die sowohl in den verschiedenen Funktionsbereichen innerhalb und außerhalb des Gebäudes als auch beim Erscheinungsbild und der Einbindung in die Umgebung erkennbar sind. Beim Umbau vorhandener Gebäude sollten Potenziale erkannt und solche Prinzipien ergänzt werden: durch individuelle Detaillösungen, die auf spezifische Situationen des Ortes oder Besonderheiten des pädagogischen Konzeptes reagieren und den Gebrauchswert des Gebäudes und seiner Außenbereiche im pädagogischen Alltag verbessern.
Was ist die Phase Null?
Die Phase Null ist die entscheidende Phase zu Beginn des Planungsprozesses einer Bildungsstätte. In ihr werden alle wichtigen Weichen für den Planungs- und Bauprozess gestellt. Deshalb ist es wichtig, dass alle am Projekt beteiligten Gruppen – Pädagogik, Architektur, Politik und Verwaltung, unter Einbeziehung der Nutzerinnen und Nutzer – in dieser frühen Phase zusammenarbeiten, um eine belastbare Grundlage für ein erfolgreiches Projekt zu entwickeln.
Der Begriff „Phase Null“ bezieht sich auf die Leistungsphasen nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI): Die dort vorgesehenen Leistungsphasen 1–9 schließen eine integrierte Planung im Vorfeld (noch) nicht ein. Genau das beschreibt und fordert der Begriff „Phase Null“: eine genaue, standortspezifische Bedarfsermittlung, die als Standard in den Planungsprozess mit einfließt.
Warum wird die Phase Null benötigt?
Die Phase Null trägt dazu bei, für einen Bildungsbau ein inhaltlich und räumlich tragfähiges Konzept zu entwickeln, das die Effizienz, Bedarfsgerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit des Bauvorhabens sicherstellt. Dazu werden die individuellen Rahmenbedingungen jedes Standorts als Grundlage für die räumliche Gestaltung herangezogen. Anforderungen wie Ganztag, Inklusion, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Zuwanderung – um nur einige zu nennen – spielen dabei ebenso eine Rolle wie das individuelle Profil und das Umfeld.
Standort | GS Am Schloss, Phase 0, Erweiterungsbau, 2013–2015, Ahrensburg |
Standort | GS Anton-Rée-Schule, Phase 0, Erweiterungsbau, 2014–2016, Hamburg |
Standort | Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule, Phase 0, Erweiterungsbau, 2018–2020, Ahrensburg |
Standort | GS Am Hagen, Phase 0, 2020, Ahrensburg |
Standort | Heisenberg Gymnasium, Potenzialanalysen, LPH 0, 2021, Hamburg |
Standort | Kita Lemsahl-Mellingstedt, Machbarkeitsstudie, 2021, Hamburg |
Standort | GS Moorwegschule, Potenzialanalysen, LPH 0, 2022/23, Wedel |